Humans of Red Bull Illume: Kathrin Kosaca , Artdirection und Stv. Chefredaktion View
Früher bin ich mit meinen Eltern immer viel gereist. Mein Papa kommt aus der Türkei, lebte lange als türkischer Christ in Libanon. In den letzten Jahren war ich das erste Mal in Mexiko, habe da Südamerika für mich entdeckt und mein grosses Ziel war Patagonien. Gemeinsam mit meinem Freund planten wir die Reise. Und wie es so ist, triffst du auch immer Menschen, die den Moment so besonders machen. Wir machten einzelne kürzere Trecks, nahmen dafür jeweils einen Guide, Alvaro. Wir sind auch keine richtigen Wanderer, aber fandes es so besonders, weil die Natur einfach so umwerfend war. Uns wurde gesagt, dass es auf diesem Berg meist Wolken hat, doch als wir nach 4 Stunden oben ankamen erstreckte sich vor uns ein total magisches und wolkenloses Bild von Torres. In unserer Gruppe waren Schweizer und eine Amerikanerin. Die Amerikanerin wollte den Weg eigentlich frühzeitig abbrechen, aber wir haben sie dann zum Weitergehen motiviert. Sie war Ende 50, eine extrem tolle Frau. Oben angekommen genossen wir dieses wunderschöne Bild, doch auf dem Rückweg hatte die Amerikanerin plötzlich wahnsinnige Knieprobleme und anstelle von 4 Stunden waren wir 6 Stunden unterwegs. Sie konnte fast nicht mehr gehen, weinte, sagte, geht doch schon voraus. Aber wir wollten auf sie warten, wir wollten als Gruppe zusammenbleiben und schlussendlich wurde genau dies zu unserer schönsten Erfahrung. Es ging uns nicht nur um hoch und runter laufen, wir hatten tolle Gespräche und als wir im Hotel ankamen, kannte man uns. Heute haben wir immer noch Kontakt mit den Jungs aus dem Park. Es ist so schön, wenn du Menschen triffst, die einen Ort so besonders machen.
