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Danny Lyon: Am Rande der Gesellschaft aber mitten drin

Message to the Future – Eine Ausstellung im Fotomuseum Winterthur.

War früher alles besser oder sieht das Leben von damals auf schwarz-weiss Bildern tendenziell immer einfach cooler, wilder, härter und spannender aus? Allerdings muss in diesem Fall hinzugefügt werden, dass bei Danny Lyon auch die Farbaufnahmen, dank seiner starken Handschrift, auffallen und das Gefühl verleihen, im Moment dabei zu sein anstatt „nur“ eine Fotografie davon zu betrachten.

Der Fotograf und Filmemacher Danny Lyon wuchs als Sohn jüdischer Einwanderer im New Yorker Stadtteil Queens, geprägt von der Beat-Generation und den Fotoalben seines Vaters, auf. Für eine akademische Laufbahn schien der Träumer und Romantiker Lyon nicht geeignet. Dennoch studierte er an der University of Chicago im Hauptfach Geschichte und im Nebenfach Dokumentarfotografie im Bürgerkrieg und schloss 1963 gemeinsam mit Bernie Sanders mit einem Bachelor of Arts ab. Formal überzeugend und gleichzeitig emotional tief greifend dokumentiert Lyon mittlerweile seit über 50 Jahren politische, kulturelle und gesellschaftskritische Themen am Rande der Gesellschaft. Begonnen hat alles 1962, als Lyon im Alter von 20 Jahren und kurz vor Abschluss seines Studiums, per Anhalter nach Illinois reiste, um eine seiner ersten Bürgerrechts Demonstration zu fotografieren. Nachdem er John Lewis, den jungen Bereichtsekreär des Gewaltfreien studentischen Koordinierungs-komitees (Student Nonviolent Coordinating Committee, SNCC) kennenlernte, wurde zum ersten, offiziellen Fotografen der SNCC. 1963 trat Lyon der hard-riding und hard-drinking Chicago Outlaws Motorrad Gang bei und begann diese zu fotografieren. Er setzte sich zum Ziel, das Leben der amerikanischen Motorradfahrer zu dokumentieren und gleichwohl zu glorifizieren. Die rebellische und asoziale Gruppierung bildete einen krassen Kontrast zur 60er Hippie-, Woodstock- und Anti-Kriegs Bewegung. Lyon hatte eine seine eigene, poetische Sicht auf diesen Haufen von motorisierten Trinkern: „wahrscheinlich das einzige in Amerika, was mit Cowboys noch eine Ähnlichkeit hat“. 1967 zog Danny Lyon nach Manhatten, um in der Nähe seiner Künstlerkollegen zu sein. Es dauerte nicht lange, bis er realisierte, dass der Stadtteil in dem er lebte, Schritt für Schritt abgerissen und neu gebaut wurde. Es überraschte ihn selber, dass die Zerstörung lebloser Architektur ihn auf eine ähnliche Art und Weise berührte wie der tiefgehende Rassenkonflikt im Süden des Landes. Es war nicht geplant, die Zerstörung des Stadtteile zu dokumentieren jedoch hatte Lyon zur der Zeit gerade kein fotografisches Projekt und fing an, sich für die Thematik zu interessieren. Der Name Die Zerstörung Lower Manhattens kam ihm in den Sinn und der Titel seiner nächsten Ausstellung war geboren. Ein späterer Abstecher nach Texas, weckten den Wunsch in Lyon an einem Gefängis-Rodeo in Huntsville Bilder schiessen zu können. Vor Ort verfiel er sofort dem herrschenden Machismo und der Athletik der Reiter. Am Rodeo schlugen ihm anwesende Häftlinge vor, er solle in die texanischen Gefängnisse kommen und diese fotografieren. Nach einigen Umwegen gelang es Lyon dank seinem Charme und entsprechenden Kontakten und erhielt 1967 die Zusage, sich frei zwischen den verschiedenen Gefängniseinheiten des Texas Department of Corrections bewegen zu können. Lyons Ziel war es: „Bilder zu schiessen, welche die Verzweiflung so widerspiegeln wie ich Sie in der Realität erlebt habe.“ Diese eigenwillige und neue Art der Dokumentarfotografie, zu dessen Pionieren Danny Lyon unter anderem gemeinsam mit dem ebenfalls weltberühmten Fotografen Robert Frank zählt, war keine Stilfrage sondern eine methodische: In dem der/die Reporter_in Teil einer Gruppierung, eines Kulturkreises oder Netzwerks wird, verhilft er/sie dieser Randgruppe zu Visibilität.

In der Ausstellung „Message to the Future“ zeigt das Fotomuseum Winterthur erstmalig in Europa eine allumfassende Retrospektive des Fotografen und Filmemachers Danny Lyon vom 20. Mai bis zum 27. August 2017.

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