Sie waren die ersten Kids, ihn erreicht zu haben. Annika, damals 14 und Jessica Horn, damals 12, live vom G21.
«Wir wussten damals nicht, dass wir einen Weltrekord brechen würden und taten etwas, wovon die meisten Menschen wohl nicht einmal träumen können… wir waren zu klein, das Risiko zu verstehen, das dies alles beinhaltete und zu verstehen, dass wir die ersten waren. Aber es gab uns so viel Kraft, und seitdem sind nur zwei weitere Kinder dort gewesen. Stell dir vor : Wir waren in den extremsten Bedingungen auf dem Gipfel der Welt. Wir machten niemals Sandstrand Ferien, unsere Ferien waren immer extreme Expeditionen. Das Mal am Nordpol aber, war die bemerkenswerteste Expedition, die wir vier gemeinsam unternommen hatten. Wir konnten nur ein Minimalgewicht mitbringen, alles Überflüssige mussten wir hinter uns lassen, und lebten auf engstem Raum während zwei ganzen Wochen mit unseren Büchern, Stiften und Papieren, die wir mitgebracht hatten, aufeinander. Draussen war es zu kalt, um zu pinkeln, dafür eignete sich aber das Vorzelt. Wenn wir nicht gerade am Langlauffahren waren, lebten wir im Zelt. Es war dann, als wir uns wirklich besser kennenlernen durften. Zum ersten Mal erzählten uns unser Paps und unsere Mams Geschichten aus ihrer Kindheit, Geschichten über ihre Freunde und Lehrer. Sie schenkten uns einen Blick in ihr Leben als sie noch klein waren, und dies hat uns erlaubt, ganz anders mit ihnen anzuknüpfen. Wenn wir nicht Ski fuhren, lebten wir im Zelt. Diese Momente hatten wir jeweils nur auf den Expeditionen. Und wir hatten nie Angst, es war einfach immer so viel Spass damit verbunden. Wir erinnern uns noch, wie kreativ wir waren, schon damals! Wir wollten lesen, schreiben und Geschichten schreiben. Und wenn wir Ski fuhren, waren Jessica und ich immer untrennbar miteinander verbunden, wir bewegten uns immer in der gleichen Geschwindigkeit. Doch einmal fragte mich mein Vater, die fast unzerbrechliche Schwesterverbindung zu durchtrennen, die seit jeher andauert. In der Mitte von Nirgendwo, festigte er den Schlitten meiner Schwester an meinen Rücken. Wir vertrauten ihm. Er wusste, was er tat. Und er bat mich, auf eigene Faust vorzurücken, bis er nach einer nach einer Minute sagte er: „Gratulation, Baby, du bist das jüngste Kind, das jemals den Nordpol erreicht hat. Du hast den Weltrekord.“ Und ich fragte ihn, was denn aber mit meiner Schwester sei? Und er sagte: „Du bist das jüngste Mädchen, das jemals den Nordpol erreicht hat, bis deine Schwester dich schlägt. Aber du wirst immer die Erste Jüngste bleiben.“ Eine Minute später traf Jessica ein und er sagte uns: „Für einmal dürft Ihr stolz sein, für das, was ihr erreicht habt. „Von diesem Moment an konnten wir kaum erwarten, nach Hause zu gehen, eine heiße Schokolade zu trinken, aber ein Schneesturm zwang uns für weitere 3 Tage in unserem Zelt zu bleiben, da kein Hubschrauber landen konnte. Das Zelt war unter dem Schnee vergraben und Paps ging hinaus, um es zu reinigen. Es war nicht so, dass uns die Geschichten ausgingen, vielmehr die Technologie und die Nahrung… So etwas haben wir seither nie mehr erlebt. Wir haben fast nichts gegessen, nichts getrunken, lebten nur von emotionalen Geschichten. Danach verbrachten wir 2 Wochen im russischen Basecamp … Es war April 2007, die beste Jahreszeit für eine Nordpol-Expedition, wenn das Eis stabil ist. 8 Gruppen wollten hin, nur zwei davon ist es gelungen. Aber wir waren die ersten Kids, die den Nordpol mit den Skiern erreicht haben.
