Text : Julia Baur / Image : Salewa
Wenn man an Sherpas denkt, denkt man an Männer, den Mount Everest, an Trekking und an Base Camps. An Schnee, Herausforderung und Sauerstoffmangel. An Expeditionen und an Abenteuer. Nur an eines denkt man nicht: an eine Frau. Wie man aktuell leider wieder gesehen hat sind sehr viele Familien in den Bergsteiger Regionen auf ihre Männer angewiesen, die das Geld in den Bergen verdienen. Die Aktion „Sherpa Women“ ist ein Projekt mit dem Ziel, Frauen zu Trekking-Guides auszubilden und sie dabei zu unterstützen, Arbeit zu finden, um ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
„Es ist Teil unserer Tradition, die Kraft unserer Marken für gesellschaftliche Anliegen einzusetzen. Ein zentraler Schwerpunkt des Engagements der SALEWA Gruppe ist der Einsatz für Menschen und Kulturen, die im alpinen Lebensraum beheimatet sind und unsere Leidenschaft für den Bergsport teilen.
2011 begann die Initiative für das Bergvolk in West-Nepal. Während eines Vor-Ort-Besuches konnten SALEWA Mitarbeiter sich ein Bild von der Situation machen und Kontakte zur lokalen NGO „Empowering Women of Nepal“ knüpfen. So entstand das gemeinsame Hilfsprojekt „Sherpa Women“.
Ziel des Projektes ist es, die Frauen durch eine gezielte Ausbildung im Tourismus- und Trekkingbereich in die Lage zu versetzen Arbeit zu finden und ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. SALEWA unterstützt die Initiative mit 1 Euro pro verkauftem Stück einer definierten Auswahl unserer Kollektion.
Im Mai 2012 startete das Programm mit einer ersten Trainingseinheit, geleitet von den „Empowering Women of Nepal“. Uns ging es hier vor allem um die Vermittlung erster Grundlagen.
SALEWA Mitarbeiter Christoph Pircher war zum Start des Trainings in Jumla und ist von dem Projektüberzeugt. „Das Trekking Guide Training hilft den Frauen Selbstvertrauen zu entwickeln und gibt ihnen die Möglichkeit ihren Lebensstandard aus eigener Kraft zu verbessern. Damit verbessert sich häufig nicht nur die Situation der Frauen selbst, sondern auch die der ganzen Familie.“
Im Dezember 2013 ging das Projekt in die nächste Runde. Der ortskundige Bergführer Paulo Grobel konnte als Leiter des Projektes vor Ort gewonnen werden und führte neun nepalesische Frauen in die Phu Gegend. Das Ziel war ambitioniert, die Gruppe wollte den noch unerreichten Gipfel des 6404 Meter hohen Nemju erreichen. Aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen konnte dieses Vorhaben nicht realisiert werden. „Eisige Temperaturen und heftige Winde haben uns gezwungen die Besteigung des Nemju aufzugeben. Doch es war eine wichtige Etappe, die uns geholfen hat die nötige Erfahrung für die Weiterentwicklung des Projektes zu gewinnen. Die Initiative ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg die Anerkennung des weiblichen Alpinismus voranzutreiben und mehr weibliche Trainer und Führer hervorzubringen“, sagt Paulo Grobel.
Im November 2014 startete die nächste Etappe des Projektes „Sherpa Women“ und diesmal ging es auch um einen kulturellen Austausch. Neben den ausgewählten nepalesischen Teilnehmerinnen nahmen auch sechs europäische Frauen in einer Art „Patenschafts-Programm“ an dem 3-wöchigen Trekking in Nepal teil“.