Auf meinem Weg ist mir einer der inspirierendsten Menschen überhaupt begegnet: Reinier Sijpkens. Ein vielfältig begabter Musiker, bescheiden, liebevoll, empfindsam und so fröhlich! Lasst euch dieses Video nicht entgehen, eine Hommage an seinen Geist der hier auf der Erden strahlt und glänzt. Er ist unser 26. Nominierter der Freude.
Viel habe ich von Reinier Sijkpens gelernt. Er hat Begodee (mit mir drinnen) 15 Tage in Soest, in der Umgebung von Amsterdam, beherbergt. Selten bin ich einem feineren Geist als seinem begegnet. So erzählte er mir, dass er sich niemals vor die Menschen stellt um zu musizieren. Er gleitet still unter eine leere Brücke, beginnt zu spielen und lässt die eroberten Herzen zu ihm finden. So ist eine Begegnung möglich, von Herz zu Herz, zwischen ihm und denjenigen, für die seine Musik eine Geschichte erzählt.
Ich habe mir gesagt, dass ich es letztendlich mit ‘Joy for the Planet’ genauso halte: ich laufe niemandem hinterher, und suche weder Anerkennung noch Zustimmung von außen. Ich lasse mich von meinen Werten leiten, Ich spiele über meine bescheidenen Videos, meine Artikel und meine paar Chroniken hier und da meine eigene Partitur. Ich leiste meinen Beitrag mit meinem kleinen Bus, meinem Hund, meinen Stiften und meinem Fotoapparat. Nicht um die Welt zu verändern, sondern um ihr zu sagen, dass ich sie so liebe wie sie ist und um ihr auf der großen Leinwand des Universums meinen Hauch Farbe zu schenken.
Reinier erzählte mir eine schöne Anekdote: ein Jugendlicher, begleitet von einer Gruppe Freunde und alle ein bisschen betrunken, liess einen Geldschein von der Brücke segeln und schrie ihm zu: „spiel!“. Reinier navigierte um den Geldschein herum ohne ihn jedoch aus dem Wasser zu fischen oder zu spielen. Der Jugendliche, in seinem Selbstwertgefühl gekränkt, warf einen neuen Geldschein ins Wasser und forte ihn erneut auf: „spiel!“. Reinier machte noch einmal eine Drehung um beide Geldscheine, ohne diese aber zu berühren. Der Jugendliche wirft ihm erbost noch einen Geldschein zu der ebenfalls neben dem kleinen Boot landet. Dann entfernt sich Reinier still und lässt die drei Geldscheine hinter sich versinken. Letztendlich war es der Junge selber der tauchen musste um zu versuchen zu retten was noch zu retten war! Denn es war seine Würde die untergegangen war!
Mit 62 Jahren hievt Reinier jeden Morgen und jeden Abend sein kleines Boot auf das Dach seines Autos um nach Amsterdam zu fahren. Jeden Tag, Sommer wie Winter, lädt er seine Drehorgel sowie sämtliches Material das er für seine Kunst benötigt auf und wieder ab. „Ich verdiene nur ein paar Groschen am Tag aber ich bin von Freude und Freundschaft erfüllt. Mein Lohn ist die Liebe ich gebe und empfange“, erklärt er.
Wenn ihr eines Tages nach Amsterdam fahrt, verrate ich euch ein Geheimnis: stellt euch um 12Uhr50 oder um 16 Uhr unter eine der Glocken der Kirchen der Hauptstadt, und ihr werdet Zeugen der Magie sein, die sich zwischen Reinier und dem berühmten Glockenspieler Boudelwin Zwart abspielt.