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Sich verantwortlich fühlen, seinen Teil für diese Erde beizutragen – NiceFuture

Text: Barbara Steudler

Vor einigen Tagen vertraute mir eine leuchtende Freundin, Marianne Sébastien an, dass das Wort ‚verantwortlich’ etymologisch, ‚für das Wesentliche eintreten’ bedeutet. Nice Future wurde 2003 in einem Herzensimpuls mit dieser Idee, für das Wesentliche einzutreten, gegründet.

Ich war 27, hatte einen unerschütterlichen Glauben an den Menschen und das Leben, ein ausgeprägtes Bewusstsein bezüglich der Missstände unserer Gesellschaft und die feste innere Überzeugung, dass wir uns gemeinsam engagieren müssen um die Dinge zu ändern. Durch diesen Impuls wurde ein Unternehmensnetzwerk ins Leben gerufen, das sich durch tiefe Herzensbande zwischen seinen Mitgliedern (hauptsächlich ehrenamtliche) auszeichnet, festlichen Events die das Bewusstsein erheben (Festival der Erde, Slow Design & Fashion Days), sowie Publikationen die dem Verbraucher Orientierung bieten, wie man in der Westschweiz ethischer und nachhaltiger konsumiert (ethischer Shopping-Führer, ethischer Wellness-Führer, Leitfaden des nachhaltigen Wohnens oder auch nachhaltiger Tourismus-Führer).

Vor 6 Jahren wurde mir die Bedeutung eines stärkeren integrativen Vorgehens bewusst. So liegt der Ursprung der meisten unserer gesellschaftlichen Probleme in unseren Konflikten. Eine Bewusstmachung, die sich einfach in dem Satz „Jede Vereinigung lässt uns wachsen“ zusammenfasst. Das war für den Verband NiceFuture der Beginn einer erheblichen Erweiterung. Diesem neuen Verständnis entsprang das G21 Swisstainability Forum: ein mehrtägiges Forum, das die Unterstützung des ökologischen und wirtschaftlichen Wandels ermöglicht, indem es Raum für den Dialog zwischen den Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft bietet. Als wahrhaftes „Laboratorium“ der Neugestaltung unserer Wirtschaftmodelle hat es die Entwicklung mehrerer Projekte ermöglicht. Parallel dazu wuchs ein immer breiteres Netzwerk um den Verband.

2015 starteten wir die NiceLabs, um durch regelmäßig im Jahr stattfindende Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen, eine kollektive Vision zu entwickeln. Um gemeinsam, und aus unseren Unterschieden heraus die Vision einer Welt zu formulieren, die reicher an gerechten Beziehungen gegenüber uns selbst, den anderen und der Natur ist. In einem Wort: verbinden.

Meiner Ansicht nach besteht die größte Herausforderung vor der wir heute stehen darin, unsere Universalität grundsätzlich zu erkennen, das heißt, unsere Polaritäten, unsere starren Glaubensrichtungen, unsere Spaltungen, Individualität und unseren Egoismus zu überwinden. Unser Blick wird durch so viele persönliche Einstellungen gefärbt. Niemand auf der Welt verfügt über die absolute Wahrheit. Unsere Ansichten umfassen lediglich die Aspekte von dem was ist; sie beschränken sich auf einen Teil der Existenz, des Weltverständnisses, auf eine partielle Interpretation und sind daher falsch. Wie können wir uns gemeinsam bereichern? Wir müssen uns gegenseitig in die Augen schauen und verstehen, dass jeder nur über einen Teil der Wahrheit verfügt. Wie können wir unsere Visionen und unsere Weisheiten miteinander verbinden um eine gemeinsame Wirklichkeit erschaffen, die über unsere individuellen Horizonte hinausreicht? Dies ist der spannendste Weg den wir heute leben: zu lernen, unsere grundsätzliche menschliche Interdependenz zu erkennen. Die Gründe einer Idee, eines Wortes oder einer Handlung zu verstehen heißt nicht, diese abzusegnen. Es verlangt, zu erfassen was sie ausdrücken, um Pfade zum Dialog zu finden die eines Tages zu Wegen der Allianz führen können.

Diese reflexiven Arbeiten führte NiceFuture im Frühjahr 2016 im Rahmen des Projekts NiceForest zur Wiederaufforstung, in Zusammenarbeit mit dem Verband Aquaverde, in das Amazonasgebiet. Wir hatten das große Glück, von dem Volk der Paiter Surui aus dem Amazonas eingeladen zu werden; ein indigenes Volk, das seinen ersten Kontakt mit unserer Zivilisation erst vor 45 Jahren hergestellt hat. Wir durften gemeinsam mit ihnen auf ihrem 250.000 Hektar großen Gebiet des noch zu mehr als 95% erhaltenen tropischen Regenwaldes leben. Damit begann für NiceFuture ein echtes Abenteuer. Die verschiedenen Austausche die die Beteiligten erlebten, stellen wirklich neuartige und mitreißende Pisten dar, sich der Zukunft zuzuwenden. Ein vierzehntägiges Eintauchen beim Volk der Surui erscheint kurz, war jedoch ausreichend um nachvollziehen zu können, wie dieses Volk die so stark angestrebte Harmonie mit der Natur erhalten konnte. Der Ausdruck ‚Transzendenz’ (im Sinne ein Problem durch dessen Einbeziehung zu überwinden) ist der, welcher am besten den Weg in Bezug auf unsere kollektiv problematische Beziehung mit der Natur weist. Ihr Wissen und ihre Weisheit können uns ermöglichen, unsere Beziehung zum Lebendigen zu transzendieren. Dieser Aufenthalt hat mir vor Augen geführt, wie sehr der westliche, sesshafte, „zivilisierte“ und verstädterte Mensch alle oder einen Teil der Verbindungen die ihn mit der Natur verknüpfen, von der er aber dennoch Teil ist, verloren hat. Dadurch hat er sich von seiner eigenen Natur abgeschnitten.

Vor kurzem erhielten wir extrem alarmierende Neuigkeiten von den Surui. Mehr als 700 Holzfäller und Diamantgräber sind ungestraft in ihr Gebiet eingedrungen, ungeachtet der brasilianischen Verfassung die dies verbietet. Dies oft unter Waffengewalt wenn die Indianer den Zugang verweigerten. Trotz wiederholter Appelle an die Regierung um die Invasion zu stoppen, reagiert diese nicht. Vor diesem Hintergrund haben wir ihrem Ruf geantwortet und unser Netzwerk mobilisiert. Wie kann man gegenüber diesen letzten Hütern des Waldes die sich mir ihrem Leben dafür einsetzen die Verbindung mit dem Lebendigen zu erhalten, untätig bleiben? Und vielleicht ist dies das schönste Retour von NiceFuture:
Im Anschluss der Weiterleitung ihres Appells hat sich spontan ein wunderbares Netzwerk in Gang gesetzt, angespornt von diesem neuen universellen Bewusstsein das wir gemeinsam im Laufe der letzten Jahre gebildet haben, mit dem Herzen verbunden und der Motivation, einen vereinten, reichen und nachhaltigen Planeten zu erschaffen. Es handelt sich um ein entstehendes Bewusstsein, das wir uns heute alle in einer Schicksalsgemeinschaft befinden. Wie eine andere meiner Freunde, Frédérique Brasseur schrieb: „niemand dürfte sich morgen auf dieser Welt weder verloren noch als Verlierer fühlen; niemand dürfte den anderen ausnutzen, über ihn verfügen oder ausbeuten. Der Weg dahin ist noch lang, aber wenn wir uns nicht dafür einsetzen, ohne je dieses gemeinsame Ziel aus dem Auge zu verlieren, können wir es nicht erreichen. Lasst uns lernen, wie die Sonne zu geben, die ihre Strahlen über die die ganze Welt und zu unterschiedlichen Zeiten verbreitet. „ Das macht uns auch viel glücklicher.
Wenn euch dieses Bewusstsein bewegt schlage ich euch vor, euch uns in dieser großen Bewegung anzuschließen. Das zunächst, indem Ihr die Petition des internationalen Unterstützungskollektives für das indigene Volk der Surui Amazoniens, das wir erstellt haben um sie zu unterstützen, unterschreibt, aber auch, um in unseren verschiedenen Projekten mitzuwirken.
www.appel-urgence-foret-surui.com
www.nicefuture.com

NiceFuture supports

Barbara Steudler

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