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Eine Reise nach Siargao, Cloud 9

Text & Image : Tosca Waeber

Die Philippinen, ein exotischer Platz wo Magie zum Alltag wird. Ein Land, welches von der wundervollen Mentalität und dem Lachen der Menschen lebt und überlebt. Nach Yolanda war und ist es immer noch ein Katastrophengebiet, wo sich die Menschen mit Respekt, Freude und einer Hilfsbereitschaft begegnen, wie man sie nur selten sieht.

Ich besuchte dieses wundervolle Fleckchen Erde, im Sommer 2013 als Yolanda nur ein Name war. Die vierte Reise ins Land der 7000 Inseln plante ich in den Süden nach Siargao, Mindanao.

Von der Millionen Metropole Manila fliege ich nach Surigao. Es scheint, als hätte ich die perfekte Woche erwischt, denn jedes einzelne Boot jede Nussschale, und jedes Flugzeug nach Siargao, ist bereits doppelt beladen und ausgebucht. Es ist Election Week! Von allen Seiten wird mir nahegelegt in dieser Zeit nicht zu reisen. Wegen den Unruhen mussten nämlich auch dieses Jahr, schon Menschen ihr Leben lassen. Ich aber lasse mich nicht einschüchtern, und bitte einen Freund mir zu helfen. Er besitzt Beziehungen die mich eventuell doch noch auf einer dieser Bankas bringen könnte. Ich bin seit drei Tagen unterwegs, und sehne mich nach den perfekten Wellen, und dem verborgenen Paradies, dass hinter dem Horizont auf mich wartet. Als ich spät Abends, bei schwummrigem Licht, das schon überfüllte Banka betrete, knorzen die Planken. Unzählige Menschen warteten immernoch am Ufer und versuchten sich ihren Platz noch zu erkaufen. Der Captain setzt mich in die Führerkabine, wo ich Seite an Seite mit unzähligen Hühnern, zwei Hondas und Frauen mit Neugeborenen in ihren Armen, die letzte Etappe antrete. Als wir nach einigen schweisstreibenden Stunden auf See, und einer wunderschönen Fahrt durch die Mangroven der Insel, den Hafen von Carmen erreichen, bin ich wirklich froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.

Ich suche mir an den kleinen Imbissständen, die getrockneten Fisch und Süssigkeiten anbieten, erst einmal etwas zu essen, und schnappe mir eines der vielen Motorrad- Taxis (Habal- Habal), quetsche mich samt Gepäck auf die kleine Honda, und fahre mit meinem Fahrer Maloy, dem Silberstreifen am Horizont entgegen, Richtung Cloud 9. Auf dem Weg rennen Hühner über die Strasse. Wasserbüffel, Ziegen und Schweine relaxen im Schatten der Mangobäume die den Strassenrand säumen. Es scheint als sei  sie nur hingemalt, in diese paradiesische Landschaft von kleinen einfachen Hütten, Reisfeldern und tropisch bewachsenen Hügeln. Kinder, mit ihrem  wundervollen Lachen winken wenn wir an  ihnen  vorbeifahren, und schreien :” Hello Mister”… ständig müssen wir schlafenden Hunden ausweichen, und hören an jeder Ecke die Hähne krähen, die hierzulande ein wichtiger Teil der Tradition sind. Hahnenkämpfe sind für viele das Highlight der Woche, auch Surflektionen wurden auch schon abgesagt wenn dieses wöchentliche Festlichkeitsmassaker stattfindet..

Nach 2h auf dem Motorrad nähern wir uns Cloud 9.  es ist einfach zu erraten. Denn immer mehr Hondas beladen mit Surfboards überholen uns, um die ersten Wellen des Tages zu erwischen. In General Luna halten wir am Strassenrand wo eine Frau neben einem selbstgebauten Ofen aus Wellblech und Holz steht. Sie verkauft uns “Surfbread”, und erklärt mir, dass sie das Brot jeden Morgen bäckt und an die Surfer verkauft die hier vorbeifahren. Es schmeckt süsslich, und erinnert mich an das Schlangenbrot mit dem leicht rauchigen Geschmack, dass ich als Kind in den Pfadfinderlager über dem Feuer gebacken habe. Es sind jetzt nun nur noch ein paar Kilometer. Farbenfrohe Holzschilder mit Messages wie “Yoga lessons” oder  “Massage offers“ verzieren den Weg.

Maloy, setzt mich und mein Backpack direkt am Strand vor dem Break ab. Das brechen der Wellen höre ich schon von weitem. Maloy mit seinen grauen Strähnen im Haar und den tiefen schwarzen Augen verabschiedet mich mit einem breiten Grinsen, als ich über den Holzsteg  zum grossen Bungalow renne, dass als Einstieg und Aussichtspunkt zugleich dient. Ich rieche die salzige Luft und sehe vor mir die unendliche Weite des Ozeans. Die ersten 3 Surfer performen bereits ihre Airs und Turns. Die Luft ist rauchig, von den vielen Hütten, die um diese Uhrzeit gerade den Frühstücksreis auf dem Feuer zubereiten. Mich durchfährt ein Kribbeln das nicht mehr aufhören will. Ich bin so glücklich endlich in meinem Paradies angekommen zu sein, und nutze die Stille des Morgens um zu Träumen.

Dieses Land wird auf ewig eine riesige Anziehungskraft auf mich haben. Eine herzliche Mentalität und ein faszinierendes Land mit wundervollen Menschen die auf ewig einen Platz in meinem Herzen haben werden. I will be back..

Tosca Aimee Waeber supports

"Vera"- mother of all sloths, biologist

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