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Die Erfahrung innerer und äusserer Welten

Da war schon immer ein Gefühl in meinem Leben. Ein Gefühl einer inneren Welt, die mit der äusseren Welt so gar nicht übereinstimmt. Eine Welt des Herzens, die tief verbunden ist mit allem, was existiert. Eine Welt, die basiert auf Liebe, Wahrheit, Frieden und Freiheit. Eine Welt, in der ich aus dem Inneren heraus agiere, aus meinem Gefühl, meiner Intuition. Eine Welt der Klarheit, in der alles auf bestimmte Weise Sinn macht. Eine Welt der Einfachheit und der unbegrenzten Möglichkeiten. Eine Welt der Synchronizität, in der alles zum richtigen Zeitpunkt geschieht, kommt und geht. Und eine Welt des Vertrauens, in der ich mich getragen fühle von einer Kraft, die grösser erscheint als ich selbst.

Wie viele von Euch war ich in meiner Kindheit hochsensitiv. Wo ich hinging, ich bewunderte die Schönheit des Himmels und fühlte eine Verbundenheit zu den Bäumen und zum Wald. Der Wind und das Wetter waren freundlich in meinen Augen. Wenn ich weinte und es draussen zu regnen begann, hatte ich das Gefühl, der Himmel würde mit mir weinen. Die Bewegungen der Wolken folgten meinem Geist. Und wenn ich den Wind in meinem Gesicht spürte, war es für mich, als würde er mich grüssen. Ich sah Gesichter in den Bäumen und erkannte sie als Freunde. Sie bewegten ihre Blätter und Äste, wenn ich vorbei ging und ich wusste, dass sie mich sahen. Ich spürte die Gefühle und Absichten meiner Mitmenschen und erkannte, wenn sie lügten. Ich hatte Vorahnungen, intensive Träume und fühlte, wenn Gefahr drohte. Ich sah das Licht und die Schatten der Welt und lernte damit umzugehen. Ich erblickte menschliche Abgründe, die ein Kind nie sehen sollte, und beobachtete ihre Auswirkungen. Ich lernte viel über das Leben und all seine Facetten. Und obwohl die Umstände meines Lebens manchmal sehr herausfordernd waren, lebte ich in meinem Herzen in einer Welt der Verbundenheit, die stimmig war und schön. Ich fühlte mich begleitet, beschützt und als Teil eines grossen Ganzen. Und ich wusste, dass ich in diesem Leben etwas zu erledigen hatte. Etwas, das ich zwar nicht in Worte fassen konnte, aber von dem ich spürte, dass es wichtig war.

Je älter ich wurde, desto mehr wurde ich mit einer zweiten Welt konfrontiert. Einer Welt der dreidimensionalen Strukturen, die forderte und einengte. Einer Welt der Trennung, die hart war zu den Menschen, die keinen Freiraum liess für intuitive Gefühle, Träume und Visionen und die vehement von sich behauptete, die einzig wahre und echte Realität zu sein. Was ich fühlte, dachte oder empfand, kannte man in dieser Welt nicht und musste irgendwie anders erklärbar sein. Und so hiess es später, ich hätte in meiner Kindheit einfach viel Fantasie gehabt…

In meinen Teenagerjahren mehrten sich paranormale Erlebnisse und mein Energieniveau geriet ausser Kontrolle. An manchen Tagen konnte ich kaum einen Lichtschalter betätigen, ohne dass die Glühbirne kaputt ging. In meiner Nähe leuchteten Bildschirme von Handys grundlos auf und Radios wurden von selbst lauter. Mit meinen Schulkameradinnen spielte ich Telepathie-Spiele und wunderte mich, wenn mich jemand nach dem Trick fragte. Tatsächlich dachte ich damals, dass solche Fähigkeiten normal seien. Und erst die Reaktionen meiner Mitmenschen liess mich erkennen, dass es eben nicht so war.

Mit den Jahren durfte ich feststellen, dass es viele Menschen gibt, welche die Welt so wahrnehmen, wie ich es tue. Menschen, die diesen bewussten Zugang haben zu inneren, geistigen und multidimensionalen Welten und zur schöpferischen Urquelle, der wir alle entspringen. Die Verbindung und der Austausch mit diesen Menschen empfinde ich als wertvoll und bereichernd. Und doch lerne ich auch unglaublich viel von Menschen, welche diese Ausdrucksweise des Lebens nicht bewusst, aber auf eine ganz natürliche Art unbewusst leben. Die Ethik eines Menschen kann man nicht an seiner Sinneswahrnehmung, Spiritualität oder Religion messen. Ich habe gelernt, dass dort, wo man gute Herzen erwartet, manchmal keine sind. Und dass dort, wo man glaubt keine finden zu können, manchmal unglaublich viele sind.

Nach allem, was ich bisher auf der Erde gesehen und wahrgenommen habe, geht es letzten Endes immer nur um das Herz. Und so sagte auch der Dalai Lama einst: «Ich glaube, dass die einzig wahre Religion darin besteht, ein gutes Herz zu haben.» Wir können uns mit geistigen Welten verbinden, religiöse Bücher und Schriften studieren, Meditation und Yoga praktizieren, Gebete sprechen, Entwicklungsseminare besuchen, usw. Oder wir können mit dem Kern unserer Existenz beginnen und Menschen mit guten Herzen sein… Wobei, wenn ich jetzt darüber nachdenke, ist die Bezeichnung «gutes» Herz vielleicht falsch gewählt. Weil das Herz immer gut ist. Und es eigentlich nur darum geht, dass wir es hören, spüren und unser Leben danach ausrichten.

Claudia supports

Auf der Suche nach Glück

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