Liebe Leserinnen und Leser
Heute morgen sah mein Mailbriefkasten exakt so aus. Es wird Ihnen ähnlich ergehen, deshalb fasse ich mich kurz.
Viele spüren: Es ist etwas im Busch. Warum wollen die Regierung nicht auf die Experten hören, die aufgrund der Statistiken Studien und Erfahrungen ein ganz anderes Pandemie-Management fordern (hier Überblick)? Warum richten sie einen Schaden für Wirtschaft und Demokratie an, der weit grösser ist als das bisschen erzwungene Lebensverlängerung an der Beatmungsmaschine, das wir mehrfach kranken Menschen am Ende ihre Weges vielleicht noch geben können.
Und wo sind die Menschen, die ihre Stimme erheben? Wie können wir in Zeiten des «social distancing», unsere Haltung sichtbar machen? Mit lustigen Filmchen und Bildern über WhatApp (bereits eingeschränkt)? Mit Mails? Mit Flugblättern in Briefkästen? Was kann ich tun? Und kann ich warten, bis andere auch?
Nicht nur die Politik wirft grosse Fragen auf. Viele Menschen fühlen tiefer in ihre Seele und entdecken unbekannte Schichten. Und auch gegen oben tut sich Neues auf. Es ist, wie wenn wir ohne Chemtrails und in der neuen Ruhe weiter in die Unendlichkeit hinausschauen könnten. Es entwickelt sich ein ganz neues Gespür für «Menschheit».
Um diese vielschichtige Entwicklung zu unterstützen, haben wir in den letzten Tagen drei Medienprojekte auf den Weg gebracht, die Sie vielleicht unterstützen mögen, allein mit Ihrer Aufmerksamkeit
1. Bersets Homeoffice
Dies ist eine satirisch angelegte tägliche Videoserie, in der eine Kunstfigur – Bundesrat Alain Berset in seinem Homeoffice – die Welt jenseits des Mainstream betrachtet, ein bisschen philosophiert und Experten aller Art empfängt. Sie werden den Schauspieler unschwer erkennen können.
Das Format mit dem Vorbild des Hofnarren versucht, unangenehme Wahrheit so zu präsentieren, dass man sie auch als Unsinn abtun kann, wenn man sich ihnen nicht öffnen mag. Es richtet sich vielleicht nich unbedingt an Menschen wie Sie, die in dieser Krise bereits einen persönlichen Weg gegangen sind. Aber vielleicht wollen Sie trotzdem dazu beitragen, dass das Ding unter die Leute kommt, mit einem Klick am richtigen Ort oder einem Hinweis an Freunde und Bekannte.
Hier können Sie sich die erste Folge anschauen. Hinweise für Verbesserungen nimmt die eMail-Adresse corona@zeitpunkt.ch gerne entgegen.
2. Corona Update
Das grosse Problem in der Corona-Krise ist die Übersicht. Es sind ja gerade die Experten, die von den Mainstream-Medien links liegen gelassen werden, die Interessantes – und Beruhigendes! – zu sagen hätten. Aber die Stoffe sind über die Suchmaschinen in der Wahnsinnsfülle von Schrott schwer zu finden. (Kleine Nebenbemerkung: Der Tagesanzeiger-Konzern verlangt für sein Massenblatt «20 Minuten» einen Anteil relevanter Artikel von 5 bis 15 Prozent! (Tobias Tscherrig: Medien: Klicks mit Corona)
Mit der Datenbank Corona Update wollen wir Überblick schaffen und dafür sorgen, dass die relevanten Inhalte leicht gefunden werden können. Die Datenbank bietet konzise Zusammenfassungen, damit die Nutzer leicht entscheiden können, ob sie direkt auf die mitgelieferten Links zugreifen wollen. Sechs Journalisten und Faktenchecker sind daran, Stoffe zusammenzufassen.
Dazu gibt es den Newsletter «Corona Update» mit einem täglichen oder wöchentlichen Überblick über alles, was uns Mut macht, zum Handeln anregt oder das Verständnis dieser einmaligen Situation erweitert. Wer diesen Überblick will, muss ihn abonnieren (kostenlos).
Der Zeitpunkt-Newsletter wird dafür seine Fokussierung auf die Corona-Krise etwas zurückfahren und den netten Dingen etwas mehr Raum geben.3. Corona-Telefon
Fast alle Anrufe in unser kleines Büro drehen sich schon bald um das Eine. Viele suchen nach Bestätigung, dass sie keine Angst zu haben brauchen, manche wollen einfach ihre Sorgen loswerden und suchen ein echtes Gegenüber. Nur: Wir sind eine kleine Redaktion – zur Zeit im Modus eines Durchlauferhitzers – und kein Sorgentelefon.
Das hat uns auf die Idee eines Corona-Telefons gebracht, mit dem wir passenderweise am Karfreitag einen Testlauf machen wollen.Dafür zur Verfügung gestellt hat sich Wolfgang Weigand, freischaffender Theologe und Autor, Trauerbegleiter und Coach für Umbruchsituationen und Veränderungsprozesse (und Zeitpunkt-Leser).
Das Corona-Telefon ist (vorerst nur am Karfreitag) unter der Nummer 044 941 00 59 von 13.00 bis 16.00 und von 18.00 bis 20.00 Uhr erreichbar. Wolfgang Weigand wird das Ergebnis summarisch auswerten. Dann entscheiden wir, ob und wie es weitergeht. Wir wollen einfach wissen, wo der Schuh drückt und wie wir helfen können. Medizinische Fragen werden vom Corona-Telefon strikte nicht beantwortet.
Sie können sich vorstellen, dass dies eine Menge Arbeit verursacht. Was ich konnte, versuchte ich ohne Rücksicht auf Kosten zu delegieren und Strukturen aufzubauen. Aber es gibt zwei Grenzen: Kompetente Helferinnen und Helfer und Geld.
Geld: Wir haben etliche Anfragen nach unserer Kontonummer erhalten, die wir aber noch nicht beantwortet haben. Deshalb hier einfach und direkt die Kontoangaben:
Postfinance 45-1006-5, Zeitpunkt, Christoph Pfluger.
IBAN: CH08 0900 0000 4500 1006-5, BICPOFICHBEXXX
Das Konto gehört mir privat, eine Spende ist also Vertrauenssache. Ein Verein, der diese neuen Aktivitäten unterstützt und trägt, ist in Gründung. Aber bis die Strukturen da sind und ein Konto eröffnet ist, dauert es noch zwei drei Wochen. Sie können gerne auch auf den Verein warten.
Personal: Es fehlt an Leuten, die recherchieren und schreiben können, die was draufhaben und auch organisieren können. Und die Verantwortung übernehmen. Wenn das jemand anspricht, soll er oder sie sich bitte direkt bei mir melden mit dem Betreff «Ich bin da». Dann schauen wir weiter. Lohnversprechungen sind im Moment nicht möglich, aber für später keineswegs ausgeschlossen.
Wo steht der Zeitpunkt in diesen Zeiten des Umbruchs? «Für friedliche Umwälzung» haben wir uns letzten Herbst wieder zum Ziel gesetzt. Das Timing hätte nicht besser sein können.
Aber: Wir werden keine Handlungsvorschläge entwickeln, wir werden keine Vernetzungsplattform aufbauen und wir werden auch nichts organisieren. Wir werden nur informieren, positive Beispiele verbreiten und direkte Kontakte ermöglichen. Es ist eine Zeit, in der jeder für sich selber entscheiden muss, wo er steht und was er oder sie zu tun bereit ist.
«Herr Pfluger, man sollte doch jetzt …» bekomme ich oft zu hören.Ja, man sollte durchaus. Aber nicht der Zeitpunkt sollte, sondern wer immer es in sich spürt, sollte. Beispiele bringen wir gerne (mit vollem Namen). Aber mit blossen Ideen wollen wir Ihre Aufmerksamkeit nicht vergeuden.
Elsi Reimann und Paul Christ aus dem Emmental sind ein Beispiel.Sie planen eine Kundgebung, die den geltenden Verordnungen entspricht und haben mit diesen Bildern einen ersten Schritt getan. Sie suchen Kontakt und wollen etwas unternehmen. Hier finden Sie schon mal ihre Fragen an den Bundesrat.
Und noch dies: Wir sind ja ein Verlag und leben nicht von Klicks, sondern von unseren Produktionen.
Ich melde mich an Karfreitag nochmals, wünsche aber jetzt schon rundum mutige Auferstehung.
Mit herzlichen Grüssen
Christoph Pfluger, Herausgeber