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Lifeschooling statt Homeschooling

Wenn mir jemand vor noch nicht allzu langer Zeit gesagt hätte, dass unsere Töchter die öffentliche Schule nicht länger als ein Jahr besuchen werden, hätte ich bei mir gedacht: „Der spinnt ja!“ Homeschooling: Vor zwei Jahren noch eine unvorstellbare Sache. Ebenso, dass wir glücklich zu Hause „Schule“ betreiben und dabei noch etwas lernen würden. Genau mit diesen Worten beginnt mein erstes Buch „Schule EINFACH anders“. Heute betrachte ich das Thema Bildung und Lernen durch eine andere ganz neue Brille.

Was ist Homeschooling?

Homeschooling heisst übersetzt so viel wie: Schule zu Hause. In der Schweiz spricht man auch von Privatunterricht. Inzwischen haben wir auch in der Schweiz über 2000 Homeschoolkinder.

Der Begriff Homeschooling erweckt jedoch bei vielen den Eindruck, dass das Lernen vom Schulbank nach Hause an den Küchentisch verlegt wird. Dem ist in den meisten Fällen nicht wirklich so.

Daher wäre der Begriff Lifeschooling –  also Lebensschule – wohl passender. Denn lernen tun wir aus dem Leben, so wie das alle Kinder vor Einschulung in einer Selbstverständlichkeit auch tun. Und manchmal findet Lernen natürlich auch am Küchentisch statt.

Lernen im Alltag

Nachhaltiges Lernen passiert oft ganz natürlich im Alltag. Beim Kochen beispielsweise muss man ein Rezept lesen, verstehen und dann noch ausführen können. Gleichzeitig lernt man, ohne es zu merken, Masse wie Liter oder Kilogramm kennen. Als ich einmal das Würfelspiel „Yatzi“ mit unserer Tochter gespielt habe, merkte ich auf einmal, dass sie – damals noch 7 Jahre alt – multipliziert und Mehrfachadditionen ausführt. Oft lernen wir am meisten von den Fragen, die Kinder uns stellen. Da könnte man glatt den Lehrplan weglassen! So wie kürzlich wieder, als eine Tochter wissen wollte: „Wie kommen eigentlich all diese Zahlen in den Taschenrechner.“ Und schon bist du beim Thema programmieren. Oder: „Mama wie ist das eigentlich, wächst ein Kind weiter, wenn es im Koma liegt?“ Und: „Klebt der Mond am Himmel?“

Weshalb Homeschooling?

In der Regel hinterfragt man das öffentliche Schulsystem vor Einschulung der eigenen Kindern nicht. Weshalb macht man denn Homeschooling, fragen Sie sich vielleicht? Ich denke, dass da jeder andere Beweggründe hat. Homeschooling entstand bei uns aus einer Notsituation, aus einer Krise heraus. Oder was würden Sie tun, wenn Ihr Kind nach wenigen Wochen Schule morgens nicht mehr aufstehen würde? Wenn Ihr Kind Ihnen sagen würde: „In diese Schule gehe ich nie wieder.“ Es gibt Alternativen. Für die meisten jedoch nicht allzu viele. Denn eine Privatschule kann man sich meist nicht leisten, nicht weil sie teurer ist als die Volksschule, sondern weil bis heute nur die Volksschule unentgeltlich angeboten wird. Und für Homeschooling fehlen oft auch die finanziellen sowie gesetzlichen Voraussetzungen. Aus langjähriger beruflicher Erfahrung im Kinder- und Jugendschutz weiß ich, was auf Situationen wie die unserer Tochter in der Regel folgt: Das Kind wird abgeklärt. Abklärungen, Schulpsychologischer Dienst, Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, womöglich eine Diagnose und nicht zuletzt vielleicht Medikamente. Wir haben uns als Familie nach einem Gespräch mit der Kinderärztin anders entschieden und einen noch unkonventionellen Weg gewählt.

Unkonventionelle Wege zu gehen, das braucht oft auch Mut. Manchmal fordert uns das Leben dazu heraus, frech und mutig zu sein – eben „frechmutig“. Und geht man „frechmutig“ andere Wege, staunt man nicht selten, wie Türen sich öffnen und mit ihnen neue Möglichkeiten. Neue Wege zu gehen, bedeutet auch, Altbekanntes loszulassen. Eine gewisse Sicherheit loszulassen, ohne zu wissen, was einen erwartet. Es fällt oft schwer, die Kontrolle über Dinge, die uns eine scheinbare Sicherheit geben, loszulassen. Ist man ehrlich zu sich selbst, erkennt man, dass diese Sicherheit meist eine vermeintliche ist. Was ist im Leben denn schon sicher?

Homeschooling als Chance

Also bin ich ins Ungewisse gesprungen und habe so meine Freiheit zurückgewonnen. Ich wurde quasi über Nacht zur Homeschoollehrerin – oder zur Lernbegleiterin, wie ich es bereits vor Einschulung unserer Töchter war. Ich begleite sie im Leben und sie mich und wir lernen voneinander. Und überall haben wir im Alltag Experten. Menschen die mit Leidenschaft etwas gut können und ihr Wissen gerne weitergeben. So haben unsere Töchter von unserer Nachbarin häkeln gelernt. Sie ist unglaublich versiert und häkelt mit Begeisterung in einem Tag schnell eine Mütze. Ich selber habe mit Häkeln wenig am Hut.

Inzwischen sind in vielen Kantonen immer mehr Homeschoolfamilien unterwegs, die sich vernetzen. Ob Homeschoolausflüge oder Homeschoolworkshops: das Angebot wächst. Unsere Töchter unterscheiden da aber nicht. Ob ihre Freunde die öffentliche oder eine private Schule besuchen, oder Homeschooling machen, spielt keine Rolle.

Lernen kann man überall

So bin ich heute der Überzeugung: Lernen kann man überall. Und: Das Leben selbst ist unser beste Lehrer.

Sollte ihr Kind die Freude am Lernen in der Schule verloren haben oder seine Potenziale nicht entfalten können, gibt es Alternativen. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage und im Buch „Schule EINFACH anders“.

 

Hier habe ich einige nützliche Links zusammengestellt.

Martina Amato supports

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