Viele Menschen fühlen sich mit dem aktuellen Problem auf allen Ebenen völlig überfordert. Der normale Bürger sieht sich selbst zu oft als eine winzige Spielfigur ohne nennenswerten Einfluss auf einem Schachbrett mit 7,9 Milliarden Spielern. Der Direktor eines großen multinationalen Unternehmens sieht sofort die Zwänge eines Systems, das ihn vor allem (angeblich) dazu verpflichtet, den bestmöglichen Gewinn für die Aktionäre anzustreben. Der Politiker sieht sich allzu oft in der Falle eines Systems, das ihm sagt, dass es ihn Stimmen kosten könnte, Maßnahmen zu ergreifen, die den Lebensstandard einschränken…
Während eine solche Sichtweise völlig verständlich ist, wenn man eine primär materielle Sichtweise des historischen Fortschritts hat, ist sie aus spiritueller Sicht völlig falsch (besonders wenn man eine nicht-dualistische Sichtweise der Spiritualität hat wie der Autor dieser Zeilen). Ein nicht-dualistischer Ansatz wird sich selbst nicht als eine kleine Ameise unter 7,9 Milliarden anderen sehen, sondern als das Göttliche, das sich auf dieser Erde ausdrückt, mit einer Intelligenz, die es immer zu den angemessenen Handlungen führen wird. Ein solcher Ansatz wird unseren Planeten nicht als ein kleines schwebendes Gebilde unter Hunderten von Milliarden anderer im Universum sehen, sondern als einen Planeten, der von einer kosmischen Intelligenz der Liebe erdacht und gewollt ist, die absolut alles im Universum lenkt und regiert, „vom mentalen Molekül bis zur Unendlichkeit“, um einen der größten amerikanischen spirituellen Schriftsteller des 19. Jahrhunders, M.B. Eddy, zu zitieren. Denn wie ein berühmter englischer Astronom des letzten Jahrhunderts humorvoll formulierte, sind die Chancen, dass das Universum durch einen mysteriösen „Urknall“ zufällig entstanden ist, so groß wie ein schrecklicher Wirbelsturm, der durch einen riesigen Haufen Schrott weht und eine nagelneue Boeing 747 zurücklässt.
Unser Universum hat eine Bedeutung, die uns vollkommen entgeht, aber es hat eine Bedeutung. Unser Planet ist nicht „dieses kleine Ding“ aus Nichts, sondern eine Schöpfung, deren Komplexität und Wunder uns überfordern. Ja, es gibt einen Sinn hinter allem. Selbst unsere Fehler sind Teil einer göttlichen Pädagogik, die uns wachsen lässt. Wir können an sie glauben und kontinuierlich und intelligent handeln, um sie zu korrigieren, oder wir können aufgeben und denken, dass alles ruiniert ist.
Jeder muss sich entscheiden, welche Vision die seine sein soll. Und es wird das ganze Leben verändern.
Pierre Pradervand
