Von Melina Roshard
Über wemakeit werden Design-Produkte verkauft, Apps entwickelt, Startups lanciert und Musikaufnahmen veröffentlicht – und seit Neuestem auch Bauernhöfe gekauft.
Ob als Einzelperson, Kollektiv oder Startup – auf unserer Crowdfunding-Plattform kann jeder sein Projekt online einem breiten Publikum vorstellen und gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern finanzieren. Diese erhalten dafür eine Gegenleistung – das können persönliche Einladungen, Produkte oder Erlebnisse sein.
In einer Welt, die immer globalisierter und grösser wird, bevorzugen die Menschen zunehmend, etwas zu kaufen oder ein Projekt zu unterstützen, mit dem sie sich identifizieren können. Und sie sind bereit, für kreative Visionen Geld auszugeben.
Seit unserer Gründung vor 4 1/2 Jahren haben sich knapp 2000 Projekte über wemakeit finanziert. Zwei von drei Konzepten die online gehen, sind erfolgreich. Momentan sind Projekte der Kategorie „Food“ sehr beliebt. Immer mehr Menschen wollen wissen woher unser Essen kommt, wir möchten lokaler und selbstversorgender konsumieren.
Meine persönlichen Erfolgserlebnisse sind die Impacts, die wir erzielen. Es ist fantastisch, Kreativen die Hand zu reichen, damit sie ihre Projekte und Visionen umsetzen können. Crowdfunding ist mehr als reine Finanzierung: Durch die transparente gemeinschaftliche Beteiligung entsteht ein Wert, eine Community, ein Netzwerk.
Wir von wemakeit denken und agieren vernetzt, arbeiten mobil und von verschiedenen Orten aus. Unser Hauptsitz ist in Zürich, wir haben ein Büro in Wien, in Lausanne und sind seit Frühling auch im Tessin präsent. Unser Programmierer, der die Möglichkeiten des Digitalen voll ausschöpft, ist in Südfrankreich zu Hause. Wir haben eine sehr flache Hierarchie, begegnen uns auf Augenhöhe und sind offen, immer wieder Neues auszuprobieren.
Crowdfunding ist kein Trend, der einfach wieder verschwinden wird. Crowdfunding wird sich als alternative Finanzierungsform etablieren. Das Potenzial ist riesig! Bereits über 100.000 Unterstützer haben bei uns 19 Millionen CHF investiert. Und das ist erst der Anfang.
Was bringt die Zukunft? Wir wollen die Zusammenarbeit mit Stiftungen, Hochschulen und privaten Sponsoren deutlich verstärken. Die Swisscom beispielsweise hat über unsere Plattformen schon 100 Nachwuchsbands unterstützt. Wir sehen viel Potenzial in diesen «Privat-Öffentlichen Partnerschaften“.
Obwohl dem Internet viel Negatives anhaftet, bietet es fantastische Vernetzungsmöglichkeiten. Wir können uns mit Menschen aus der ganzen Welt austauschen, uns organisieren, gemeinsam Projekte verwirklichen, unabhängig agieren. Früher war nicht alles besser. Wir sind in einer neuen Zeit angekommen – nutzen wir ihre Vorteile zum Besten!
