„Damit sie zu uns kommen, müssen wir sie nicht unbedingt sehen wollen“.
„Je nachdem, was wir denken, verströmen wir unterschiedliche Gerüche“.
„Man tritt ihnen nie als Eroberer entgegen, sondern in einer demütigen Haltung, indem man ihnen zu verstehen gibt, dass wir nicht die großen Gewinner sind“.
„Die Natur lehrt uns, dass man stärker ist, wenn man weiß, dass man verwundbar ist“.
„Rehe genießen es sehr, mit uns eine Mahlzeit zu teilen“.
„Rehe pflegen keine Freundschaften, sondern helfen sich gegenseitig“.
„Wir Menschen sind die Verbindung zur Tierwelt“.
„Wir haben vergessen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein“.
„Die Rehe haben mich gelehrt, was gut zu essen ist, wie man in kleinen Zyklen schläft“.
„Während sie wiederkäuten, meditierte ich. Jedem das Seine“.
„Wenn man so tut, als würde man das Tier ignorieren, zieht man es an“.
„Es gab eine gegenseitige Neugier. Ohne einander besitzen und kontrollieren zu wollen, tat jeder, was er wollte, und wenn wir einander brauchten, waren wir füreinander da“.
„Der Wald hat mich die Feinheiten gelehrt“.
„Im Wald geht es um Selbsthingabe … nicht um Profit oder darum, was der andere mir bringen kann.“
„Wenn man zusammen lebt, ist man zusammen stärker“.
„Durch das Zusammensein mit ihnen wurden mir viele Möglichkeiten offenbart“.
„Meine Aufgabe war es, von ihnen zu lernen und ihnen zu folgen…“.
„Für einige Rehe wurde ich zum Beschützer“.
„Sie haben Gefühle wie wir. Der einzige Unterschied zu uns ist, dass wir sie verurteilen“.
„Je mehr wir den Wald zerstören, desto näher kommen die Rehe an die Stadt heran. Aber sie sind deswegen nicht wütend oder sauer auf uns“.
„Wie wäre es, wenn wir grüne Korridore in den Städten bauen? Mit Obstbäumen und Brombeeren“.
„Man kann nicht im Wald leben, ohne darauf vorbereitet zu sein“.
„Freiheit ist nicht die Freiheit, es ist nicht DIE Freiheit“.
Jedes Wort, jeder Satz, den Geoffrey sagt, hat Gewicht. Er hat mich tief berührt. Leider war der Akku am Ende leer, aber es hätte ohnehin keinen guten Zeitpunkt gegeben, das Interview zu beenden, denn wir hätten noch stundenlang weiterreden können – und von ihm lernen.
Geoffrey ist wahrscheinlich einer der sehr wenigen Menschen, die in der Lage waren, mit einem großen Sinn für Integrität im Wald zu leben, so wie er schließlich im Alter von 18 Jahren der elterlichen Autorität entkommen konnte, die es ihm bis zu diesem Alter nicht erlaubte, das Haus zu verlassen.
Sein Ziel war es nie, eines Tages ein Buch zu schreiben oder einen Film zu drehen. Die Fotos, die er während seiner sieben Jahre im Wald machte, waren dazu gedacht, sein eigenes Familienfotoalbum zu schmücken.
Wenn es um den Ruhm gegangen wäre, hätte Geoffrey dieses Abenteuer, diese Authentizität niemals ERLEBEN können. Denn am Ende des Tages war alles, was ihn in diesen sieben Jahren interessierte…. ZU LEBEN! Nicht zu tun, nicht zu haben, nicht zu sein.
Heute teilt er seine Erfahrungen großzügig mit den Lesern seines Buches. „Der Rehmann – 7 Jahre Leben in der Wildnis“. Ein großer Film ist in Vorbereitung.
Nach dem Gespräch erzählte mir Geoffrey, dass alle seine Rehe, seine Familie, den Jägern zum Opfer gefallen sind. „Der Zeitpunkt der Jagd löst bei allen Waldbewohnern eine große Panik aus“, sagt er. Und er macht uns im Laufe unseres Gesprächs auch klar, dass der Wald mit seiner massiven Abholzung ohne Rücksicht auf die Tierwelt die lebenswichtige Nahrungsgrundlage der Rehe zerstört.
Und auf die Frage, ob er den Wald vermisse, antwortet er: „Ich vermisse den Wald nicht. Er ist in mir“. Es ist leicht, sich dessen bewusst zu werden.
Es ist ein Segen, sich diese 1 Stunde und 20 Minuten für diesen einfachen, tiefen und wahren Austausch zu nehmen.
